Windelfrei / Probleme beim Trocken werden
Die Sauberkeitserziehung des eigenen Kindes entwickelt sich oft als Stresssituation und endet nicht selten auch in Druck auf beiden Seiten. In meiner Arbeit als Erzieherin habe ich mittlerweile viele Kinder ganz unterschiedlichen Alters auf dem Weg zum Trocken werden begleiten können. Ich habe viele Eltern erlebt, die immer wieder verzweifelt Fragen stellen, die sich viele Sorgen machen vor dem Abschied der Windel, die Rat suchen und die vor allem einfach wahnsinnige Angst haben etwas falsch zu machen. Gespickt werden diese Gedanken und Gefühle meist noch mit Ratschlägen und (leider oft veraltetem) Wissen anderer Menschen in ihrem Umfeld. Vergleiche zu anderen Kindern, die schon früher als das eigene Kind ohne Windel leben erzeugt Druck, der nur selten genommen, sondern meist noch durch unsere leistungsorientierte Gesellschaft verstärkt wird.
Ich möchte gerne Mythen und falsches Wissen bezüglich der Abgewöhnung der Windel aufzeigen. Das Entleeren der Blase und des Darms ist ein natürlicher Entwicklungsprozess. Diesen entspannt begleiten zu können und das Vertrauen ins eigene Kind wünschen sich viele Eltern.
In der Erziehungs- und Entwicklungsberatung werden wir uns diesem Thema, ganz ohne erhobenen Zeigefinger widmen. Sie erhalten von mir umfangreiches und trotzdem kompaktes theoretisches Wissen. Dies stärkt sowohl das eigene Selbstvertrauen, als auch eine gute Vertrauensbasis zu Ihrem Kind. Sie erhalten direkt umsetzbare Tipps, aus welchen Sie wählen können, welche zu Ihnen und Ihrem Kind passen. Ideen an die Hand zu bekommen stärkt das Tun und unterstützt den Handlungsprozess.
Wichtig ist mir, das Kind als autonomes Wesen zu sehen und es ebenso einzubeziehen wie Sie als Eltern. Wir werden keinen Plan erstellen um schnell ans Ziel zu kommen, sondern gemeinsam einen Weg entwickeln, bei dem auch Ihr Kind und Ihre aktuelle Familiensituation gesehen wird. Immer wieder tauchen Bücher auf, die Familien versprechen mit bestimmten Methoden innerhalb von drei Tagen ihr Kind windelfrei zu „bekommen“. Hier werden Bedürfnisse des Kindes übergangen und schnell entwickelt sich aus etwas schönem eine stressige und anstrengende Zeit, oft geprägt durch Strafen, Belohnung oder Erpressung.
Von solchen Plänen werden wir bewusst Abstand nehmen. Mir geht es vielmehr darum, Sie zu ermutigen gemeinsam mit Ihrem Kind diesen wichtigen und emotionalen Schritt in eine autonomere Zukunft für beide Seiten mit Vertrauen, Zuversicht, Sicherheit und vor allem Spaß zu gehen.